Transparenz für die Community und Accountability für politische Entscheidungsträger

Das Dashboard wird seither regelmäßig aktualisiert und spiegelt die Wahrnehmung wider, die wir über unsere laufende Arbeit gewinnen können – sollte uns dabei etwas entgehen, freuen wir uns über jeglichen Input. Schickt uns einfach eine Email, wenn ihr relevante Informationen habt, die in diesem Policy Tracker berücksichtigt werden sollten.

Die Agenda 2019 zum Nachlesen der Empfehlungen findet ihr hier.

Legende

Die Balken zeigen an, was sich in unserer Wahrnehmung bei den jeweiligen Punkten seit Veröffentlichung der Agenda im Jahr 2019 getan hat.

 

  • Gute Weiterentwicklung 90% 90%
  • Zurzeit im Gespräch / Etwas Fortschritt 65% 65%
  • Im Regierungsprogramm / Wille zur Veränderung bekannt gegeben aber noch wenig umgesetzt 40% 40%
  • Keine Veränderung 5% 5%

Eine detailliertere Beschreibung zu den einzelnen Punkten gibt es im Anschluss zum Ausklappen bzw. kann auch durch Klicken auf den Punkt aufgerufen werden.

Status Quo

Unternehmerisches Denken und digitale Skills in allen Altersgruppen fördern

  • Entrepreneurship Education in allen Schulen implementieren 90% 90%
  • Gründungszentren und Entrepreneurship-Förderung in allen Hochschulen etablieren 65% 65%
  • Female Entrepreneurship Initiative starten 90% 90%
  • Interdisziplinäre Masterstudiengänge & hochschulübergreifende Projektarbeiten fördern 40% 40%
  • Programmier-Unterricht ab der Volksschule einführen 5% 5%
  • Trend-Monitoring für laufend zukunftsfitte Lehrinhalte einführen 5% 5%

Zukunftsfitte Rahmenbedingungen für Gründerinnen und Gründer schaffen

  • Gründungsprozess vollständig digitalisieren 90% 90%
  • Sandboxes für disruptive Geschäftsfelder einführen 90% 90%
  • Moderne Rechtsform für Wachstumsunternehmen einführen 90% 90%
  • Lohn(neben)kosten nachhaltig reduzieren 65% 65%
  • Aktivierungsverbot von immateriellen Vermögensgegenständen aufheben 5% 5%
  • Gewerberecht ins 21. Jahrhundert bringen 5% 5%
  • Regulierungsbremse für Neugründungen starten 5% 5%

Förderlandschaft Startup-freundlich gestalten

  • Startup-Förderprogramme langfristig budgetär absichern 65% 65%
  • Förderprozess flexibilisieren 65% 65%
  • Ein Gründungsstipendium für alle einführen 65% 65%
  • Social Entrepreneurship nachhaltig fördern 65% 65%
  • Startup-Förderungen vorschüssig auszahlen 65% 65%
  • Förderbonus für Teams mit weiblichen Gründern flächendeckend einführen 90% 90%
  • Entscheidungsstrukturen beschleunigen und transparenter gestalten 40% 40%

Privates Risikokapital nachhaltig mobilisieren

  • Beteiligungsfreibetrag für Startup-Investoren einführen 65% 65%
  • Dachfond zur Wachstumsfinanzierung errichten 40% 40%
  • Fondsbesteuerung klarstellen und modernisieren 40% 40%
  • Stiftungen & Pensionskassen für Investitionen im Startup-Bereich incentivieren 40% 40%

Standort Österreich als internationalen Hub für Startups positionieren

  • Regionale Startup Cluster förderern und international profilieren 65% 65%
  • Professionelles Standort-Marketing starten 40% 40%
  • Wettbewerbsfähige Rot-Weiß-Rot Card für Startups einführen 90% 90%
  • Mit dem Austrian Welcome Package internationale Startups nach Österreich locken 40% 40%
  • Startup Visum auf Schiene bringen 5% 5%
  • Englisch zur zweiten Amtssprache machen 5% 5%

Zukunftsorientierte Strukturen auf politischer Ebene einführen

  • Startup Sektion im Wirtschaftsministerium verankern 65% 65%
  • Unabhängigen Startup Beirat einberufen 90% 90%
  • Öffentliche Beschaffung startup-freundlicher gestalten 40% 40%
  • Innovations-Check für Gesetze und Richtlinien ins Leben rufen 5% 5%

Unternehmerisches Denken und digitale Skills in allen Altersgruppen fördern

Entrepreneurship Education in allen Schulen implementieren

Im Regierungsprogramm ist die Schaffung einer “Unternehmerwoche” als Ziel formuliert, um Jugendlichen Zugang zu unternehmerischem Denken zu ermöglichen. Mit dem Projekt Youth Entrepreneurship Week gab es im Jahr 2020 einen erfolgreichen Piloten einer solchen Woche in zwei Schulen, der gezeigt hat, dass Entrepreneurship dadurch für Jugendliche deutlich zugänglicher gemacht werden kann. Das Projekt wurde in der Folge ausgeweitet und hat seither in über 150 Youth Entrepreneurship Wochen rund 4.500 SchülerInnen erreicht.

Langfristiges Ziel: Alle SchülerInnen in Österreich können in ihrer schulischen Laufbahn mindestens einmal eine Entrepreneurship Woche durchlaufen.

Gründungszentren und Entrepreneurship-Förderung in allen Hochschulen etablieren

Mehrere Gründungszentren wurden in den vergangenen Jahren an österreichischen Hochschulen gestartet (siehe Gründungsbegleitende Initiativen). Auch das Spin-Off Fellowship für Forscher:innen an Universitäten, ist ein Schritt in die richtige Richtung und sollte weitergeführt werden. Die Verfügbarkeit und Art der Gründerservice-Programme können von Hochschule zu Hochschule variieren, da es noch keine einheitliche Regelung zur Vorschrift eines solchen Angebots gibt. Der HEInnovate Background Report zeigt aber, dass das Thema „Entrepreneurship“ auch in Zukunft seine Wichtigkeit behalten wird und die Entrepreneurial Agenda (Stand 2019) an Hochschulen weiterhin ein großes Thema sein wird.

 

Female Entrepreneurship Initiative starten

Im Regierungsprogramm bekennt sich die Regierung zur Stärkung der Rolle von Frauen in der Unternehmerschaft und damit zu spezifischen Förderprogrammen in der Gründungssituation. Das Austria Wirtschaftsservice (aws) und die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) haben gezielte Förderprogramme für weibliche Startup-Gründerinnen eingeführt, bei denen es seit 2022 zudem einen Female Entrepreneurship Bonus gibt, der höhere Förderungssummen für Projekte mit Frauen im Gründungs- und Gesellschafterinnen-Team gestattet. Frauen sind als Unternehmensgründerinnen dennoch unterrepräsentiert und haben mit zusätzlichen Erschwernissen (z.B. unbewusste Voreingenommenheit und stereotypische Zuschreibungen) zu kämpfen (siehe Female Funding Gap).

Interdisziplinäre Masterstudiengänge & hochschulübergreifende Projektarbeiten fördern

Im Bereich der interdisziplinären Studiengänge hat sich nur wenig getan und es fehlt nach wie vor an entsprechenden Anreizen von Regierungsseite.

Positiv ist, dass seit 2018 auch Fachhochschulen in die universitätsübergreifenden Wissenstransferzentren eingebunden werden. Laufende Budgetkürzungen schränken den Handlungsspielraum dieser Zentren jedoch ein und ein langfristige Planungssicherheit ist nicht gegeben.

Programmier-Unterricht ab der Volksschule einführen

Seit dem Schuljahr 2018/19 ist “Digitale Grundbildung” im Lehrplan für alle Schulen der Sekundarstufe 1 (NMS, AHS). Teil davon sind auch Themenfelder wie “Computational Thinking” oder “Technisches Problemlösen”. Das Erlernen einer Programmiersprache wird jedoch nicht strukturiert gefördert. Für die Volksschulen gibt es nach wie vor keine Verpflichtung für kindgerechten Informatik- und/oder Programmier-Unterricht.

Trend-Monitoring für laufend zukunftsfitte Lehrinhalte einführen

Unsere Empfehlung für die Einführung eines Rats für zukunftsfitte Bildung, der durch kontinuierliches Technologie- und Trend Monitoring (z.B. anhand des Gartner Hype Cycle) jährlich Empfehlungen für neue Lehrinhalte auf allen Bildungs-Levels gibt, wurde bis dato nicht adressiert.

Zukunftsfitte Rahmenbedingungen für Gründerinnen und Gründer schaffen

Gründungsprozess vollständig digitalisieren

Am 31. Juli 2019 ist die sogenannte Digitalisierungsrichtlinie der Europäischen Union in Kraft getreten. Bis Sommer 2021 ist die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Das Ziel dieser ist die Online-Gründung von Kapitalgesellschaften. Beschleunigt durch das COVDI-19-Gesetz ist die Erbringung “digitaler” notarieller Dienstleistungen mittlerweile möglich. Dieser Schritt wurde im Dauerrecht verankert. Damit wurde die gesamte digitale GmbH Gründung ermöglicht, vom Abschluss des Gesellschaftsvertrags, über die Bestellung von Geschäftsführer*innen bis zur Anmeldung im Firmenbuch.

Was jetzt noch fehlt ist eine transparente Plattform, die alle notwendigen Schritte zur Unternehmensgründung abbildet und zentral organisiert.

Sandboxes für disruptive Geschäftsfelder einführen

Mit der Einführung von “Regulatory Sandboxes” als ein klares Ziel im Regierungsprogramm (s.89), wurde 2020 mit dem Start der FMA Sandbox ein wichtiger erster Schritt gemacht. Seither wurden acht FinTechs darin aufgenommen, wobei eines bereits eine Konzession erhalten hat.

Moderne Rechtsform für Wachstumsunternehmen einführen

Sowohl im Regierungsprogramm (s.89) als auch im 2020 angekündigten Gründerpaket findet sich die Einführung einer neuen Kapitalgesellschaftsform als zentrale Maßnahme wieder. Mit Mai 2023 wurde die flexible Kapitalgesellschaft (FlexKapG) von Finanz-und Justizministerium angekündigt. Der Ministerialentwurf für ein Gesellschaftsrechts-Änderungsgesetz 2023 (GesRÄG 2023) ist bis Juli 2023 in Begutachtung. Die FlexKapG ist eine Hybridform zwischen GmbH und AG und soll künfitg innovativen Startups und Gründer:innen in der Frühphase eine international wettbewerbsfähige Option bieten und zudem eine Beteiligung der Mitarbeiter:innen durch Unternehmenswert-Anteile ermöglichen. Die neue flexible Kapitalgesellschaft bringt niedrigeres Stammkapital und weniger Notariatsakte, die neue Mitarbeiterbeteiligung löst die Dry Income-Problematik und bietet einen attraktiveren pauschalen Steuersatz (75% KESt).

Lohn(neben)kosten nachhaltig reduzieren

Mit der ökosozialen Steuerreform 2022, wird die Lohn- und Einkommensteuer reduziert – der Eingangssteuersatz wurde bereits von 25 auf 20 Prozent reduziert. Mit dem 1. Juli 2022 wurden außerdem die Grenzsteuersätze für die zweite Klasse von 35 auf 30 Prozent reduziert. Eine Reduktion der dritten Klasse von 42 auf 40 Prozent ist für den 1. Juli 2023 vorgesehen. Mit der Abschaffung der kalten Progression ab 1.Jänner 2023 wurden die Grenzbeträge der untersten beiden Tarifstufen über die Höhe der Inflationsrate (um 6,3%) angehoben. Dadurch werden insbesondere niedrige und mittlere Einkommen über die Inflationsrate hinausgehend entlastet. Eine generelle, langfristige Reduktion der Lohnnebenkosten scheint jedoch nicht geplant, auch wenn diese im Austrian Startup Monitor 2022 als Nummer eins Erwartung (61%) an die Politik genannt wurde.

Aktivierungsverbot von immateriellen Vermögensgegenständen aufheben

Selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände dürfen weiterhin nicht aktiviert werden.

Gewerberecht ins 21. Jahrhundert bringen

Im aktuellen Regierungsprogramm findet sich, im Gegensatz zu den vorherigen Regierungsprogrammen, kein Bekenntnis zu einer Reform der Gewerbeordnung. In diesem Bereich bräuchte es eine komplette Neuordnung nach sinnvollen Kriterien oder zumindest eine Befreiung für Jungunternehmen in den ersten Jahren. Leider scheint es nicht so, als würde es in diesem Bereich das Bestreben geben, etwas an der aktuellen Situation zu verändern.

Regulierungsbremse für Neugründungen starten

Uns ist keine Initiative von Regierungsseite bekannt, die innovativen und technologieorientierten Unternehmen, zu Beginn vereinfachte Regelungen und Ausnahmen hinsichtlich u.a. Gewerbeanmeldung, Sozialversicherungsbeiträgen, Kollektivverträgen und industriespezifischen Regulierungen ermöglicht.

Privates Risikokapital nachhaltig mobilisieren

Beteiligungsfreibetrag für Startup-Investoren einführen

Die Prüfung eines Beteiligungsfreibetrag nach britischem Vorbild findet man im Regierungsprogramm (s.97). Mittlerweile gibt es dazu auch konkrete Gespräche auf parlamentarischer Ebene und breiten Support aus allen Teilen der Wirtschaft, was Hoffnung auf eine baldige Umsetzung macht. Wir sind überzeugt, dass ein Beteiligungsfreibetrag ein ideales Instrument darstellt, um im Rahmen eines Konjunkturprogramms das Comeback der österreichischen Wirtschaft über Investments in Zukunftsbranchen sicherzustellen.

Fondsbesteuerung klarstellen und modernisieren

Weitreichende Verlustverrechnungsmöglichkeiten für Investoren (S.97) und die Möglichkeit einer Kapitalertragssteuerbefreiung über die Einführung einer Behaltefrist (S.71) sind wichtige Punkte im Regierungsprogramm. Bisher gab es dazu allerdings noch wenig konkrete Fortschritte.

Stiftungen & Pensionskassen für Investitionen im Startup-Bereich incentivieren

Im Regierungsprogramm heißt es, dass es für institutionelle Investoren wie Pensionskasses, Vorsorgekassen oder Versicherungen möglich werden soll, in Startups zu investieren (S.97). Das wäre natürlich ein echter Gamechanger – leider gab es dazu bisher aber keine konkreten Entwicklungen und es scheint derzeit wenig politische Priorität zu haben.

Dachfonds zur Wachstumsfinanzierung errichten

Das Projekt Dachfonds findet sich im Regierungsprogramm (S. 97 & S. 323) und wurde zuletzt auf politischer Ebene in den Finanzausschuss gebracht. Derzeit gibt es leider etwas Gegenwind bezüglich der notwendigen Garantien, aber prinzipiell besteht in unserer Wahrnehmung weiterhin der politische Wille, mit dem Dachfonds einen wichtigen Eckpfeiler zur Mobilisierung von mehr Risikokapital umzusetzen.

Förderlandschaft Startup-freundlich gestalten

Startup-Förderprogramme langfristig budgetär absichern

Durch das Forschungsfinanzierungsgesetz 2020 wurden dreijährige Finanzierungsvereinbarungen eingeführt, wodurch sich für Institutionen im Bereich der Forschungsförderung die Planbarkeit erhöht. Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung – ähnliche Regelung sollte unbedingt auch für andere Förderstellen eingeführt werden und auch eine weitere Ausweitung des Rahmens von 3 auf 5 Jahre wäre wünschenswert. Generell gibt es eine Aufwärtstendenz bei den Fördersummen, welche an Startups und Scaleups ausgezahlt werden – wichtig ist nun, dass das Potenzial von innovativen Unternehmen als Jobmotor und wichtiger Faktor in der Krisenbewältigung erkannt wird und es keine Trendumkehr aufgrund der Coronakrise gibt.

Förderprozess flexibilisieren

Generell haben wir wahrgenommen, dass FörderbetreuerInnen in den letzten Jahren vermehrt Startups entgegenkommen und in Absprache Möglichkeiten schaffen, um im Rahmen des Gesamtprojekts Änderungen vorzunehmen.Auch wenn sich dies nicht schriftlich wiedergefunden hat, hat gerade die Coronakrise gezeigt, dass es eine hohe Bereitschaft gibt auf veränderte Umstände einzugehen. Wir hoffen, dass auch beim Widerrufsrecht von Förderungen bald ähnliche Fortschritte geben wird und dieses verkürzt wird.

Ein Gründungsstipendium für alle einführen
Ein österreichweites Gründerstipendium für alle ist soweit nicht in Sicht. Seit 2021 gibt es von der Wirtschaftsagentur Wien ein Gründer*innen Stipendium für Wiener Innovator*innen, die durch bestehende Programme wie das AMS Unternehmensgründungsprogramm, nicht abgeholt werden. Ein weiterer Schritt um Gründer*innen frühphasig zu unterstützen ist das FFG Spinoff Fellowship, welches Forscher*innen bei der Umsetzung ihrer Idee unterstützt.
Social Entrepreneurship nachhaltig fördern

Der Social Entrepreneurship Monitor 2020 zeigt, dass es an einem ausreichendem Verständnis des Wesens eines Social Enterprises auf Seiten der Fördergeber fehlt. Es braucht längerfristig angelegte öffentliche Unterstützungen für jene Phase, bis die Geschäftsmodelle der Social Enterprises wirtschaftlich tragfähig sind, was in der Regel länger dauert als bei klassischen Startups. Der Austrian Social Enterprise Monitor 2021/2022 zeigt den Aufholbedarf hinblicklich der Entwicklung einer nationalen Strategie, Anreize für ein stärkeres Engagement von Städten und Gemeinden und eigene Rechtsformen für sozial orientierte Unternehmen. Mit 1. Dezember 2022 wurde ein wichtiger Schritt für den Social Entrepreneurship Sektor in Österreich gesetzt: Unternehmen mit sozialen und ökologischen Zielen können über die aws als “Verified Social Enterprise” registriert werden. SENA unterstützt bei der Umsetzung des eigenen Unternehmens mit gesellschaftlicher Wirkung über die Sustainable Impact Academy.

Startup-Förderungen vorschüssig auszahlen

Bei bestehenden Förderungen gab es diesbezüglich keine Änderungen. Die meisten Startup Förderungen welche in den vergangenen zwei Jahren zum ersten Mal ausgeschrieben wurden, werden über jeweils eine Start-, Zwischen- und Endrate abgewickelt. Auch bereits bestehende Förderungen, die zu weniger als 50% vorschüssig ausbezahlt werden, sollten bei Neuausschreibung diesbezüglich angepasst werden.

Förderbonus für Teams mit weiblichen Gründern flächendeckend einführen

Seit 2022 gibt es für diverse Förderprogramme von FFG und aws den Female Entrepreneurship Bonus, der Unternehmen mit Frauen in Gründungs-und GesellschafterInnen Teams mit höheren Fördersummen unterstützt.

Entscheidungsstrukturen beschleunigen und transparenter gestalten

Der im Regierungsprogramm angekündigte Bürokratieabbau zu einer schnelleren Abwicklung von Förderungen und die Einführung von kürzeren Fristen, wurde noch nicht umgesetzt. Ein starker Anstieg der Förderanträge im Zuge der Coronakrise war dabei jedoch sicher ein erschwerender Faktor. In Bezug auf die Transparenz von Förderentscheidungen konnten wir keine Veränderungen feststellen – eine transparentere Gestaltung des Entscheidungsweges wäre nach wie vor wünschenswert.

Standort Österreich als internationalen Hub für Startups positionieren

Regionale Startup Cluster fördern und international profilieren

Wie der Austrian Startup Monitor 2022 zeigt, befindet sich nach wie vor die Mehrheit und damit knapp die Hälfte aller österreichischen Startups in Wien. Im Verlauf der letzten Jahre konnte eine leichte Verschiebung der Bundesländer beobachtet werden und der Anteil der ansässigen Startups in Wien hat sich von 50% (Stand 2018) auf 47% (Stand 2022) reduziert. In einigen Bundesländern lässt sich ein verstärkter Mindset Change beobachten, welcher sich in erhöhten Investitionen in regionale Startup Ökosysteme widerspiegelt. So wurden in den vergangenen Jahren diverse Startup Zentren in den Bundesländern eröffnet, um Innovation und Unternehmertum österreichweit zu fördern. Es bräuchte jedoch seitens der Republik eine zielführende Strategie um regionale, industriespezifische Startup Cluster zu definieren und international zu vermarkten.

Professionelles Standort-Marketing starten

Es fehlt weiterhin an einem mit der Startup-Community ausgearbeiteten USP um Österreich international groß zu vermarkten.

Wettbewerbsfähige Rot-Weiß-Rot Card für Startups einführen

Die Rot-Weiß-Rot-Karte soll ein flexibles Zuwanderungssystem gewähren , um qualifizierte Arbeitskräfte aus Drittstaaten nach Österreich zu holen. Startup GründerInnen haben damit die Berechtigung zur befristeten Niederlassung und Ausübung einer selbstständigen Erwerbstätigkeit. Die RWR Karte für Startups ist in der Regel für zwei Jahre ausgestellt, kann aber durch eine Rot-Weiß-Rot-Karte plus verlängert werden.

Die Servicestelle Einwanderung & Aufenthalt der ABA ist hierfür eine gute Anlaufstelle und unterstützt bei der Antragstellung im Rahmen von der Rot-Weiß-Rot – Karte bzw. Blaue Karte EU, um den Zugang zu potenziellen Fachkräften aus Drittstaaten zu erleichtern.

Mit dem Austrian Welcome Package internationale Startups nach Österreich locken

Es gibt das Vienna Startup Package der Wirtschaftsagentur Wien, jedoch kein Leuchtturm-Programm für internationale Startups, das in ganz Europa
für Aufmerksamkeit sorgt und Wachstumsunternehmen nach Österreich lockt (sowie internationale Best Practices von Startup Chile oder das French Tech Ticket). Es geht darum mit einem einfach zugänglichen Startup Visum und einem mehr monatigen Unterstützungsprogramm österreichweit Anreize für GründerInnen aus dem Ausland zu schaffen.

Startup Visum auf Schiene bringen

Uns sind keinerlei Fortschritte in diesem Bereich bekannt.

Englisch zur zweiten Amtssprache machen

In diesem Bereich scheint es kein Interesse zu geben, etwas am Status Quo zu verändern.

Zukunftsorientierte Strukturen auf politischer Ebene einführen

Startup Sektion im Wirtschaftsministerium verankern

Es gibt derzeit weder einen Ombudsmann/frau, noch eine eigene Sektion für Startup-Agenden im Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft. Allerdings gibt es mittlerweile immerhin eine eigene Abteilung für Startups und Gründungspolitik, die auch als Geschäftsstelle den Startup-Rat unterstützt. Mit der zunehmenden Wichtigkeit von Startups für die Gesamtwirtschaft empfehlen wir für die Zukunft weiterhin die Verankerung einer eigenen Sektion für Startup-Agenden.

Unabhängigen Startup Beirat einberufen

Der Startup-Rat im Ministerium für Arbeit und Wirtschaft kommt der Idee und Funktionsweise eines Startup Beirats als unabhängiges Beratungsgremium der Republik sehr nahe. Der regelmäßige Austausch zwischen VertreterInnen des Startup Ökosystems und der Politik zielt auf eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Startups und innovative Wachstumsunternehmen und setzt sich insbesondere für eine stärkere Mobilisierung von privatem Kapital sowie Prozesserleichterungen ein.

 

Öffentliche Beschaffung startup-freundlicher gestalten

Die Corona-Krise hat uns wieder vor Augen geführt, dass Startups in der öffentlichen Beschaffung nicht mitgedacht werden, selbst wenn sie die besten Voraussetzungen und Erfahrungen in den jeweiligen Bereichen haben. Eine neue Initiative die es zu beobachten gilt ist das GOVTECH Netzwerk, welches vom Bundesrechenzentrum im Zuge der ViennaUP erstmalig präsentiert wurde und zum Ziel hat Innovation im öffentlichen Sektor zu fördern.

Innovations-Check für Gesetze und Richtlinien ins Leben rufen

Uns sind keinerlei Initiativen in diese Richtung bekannt.

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