Fifteen Seconds in 15 Sekunden
Was 2012 mit der Intention begann eine Marketingagentur zu gründen, hat sich mittlerweile zu einer erfolgreichen Bewegung für „neugierige Geister“ weiterentwickelt. Fifteen Seconds versteht sich als Plattform im Spannungsfeld zwischen Wirtschaft, Innovation und Kreativität und veranstaltet neben einem jährlichen Festival auch seine eigene Youtube Show, produziert Podcasts und bietet innovative Workshops und Retreats für Einzelpersonen und Unternehmen an.
„Bei uns ist jeder willkommen, der die Welt verbessern möchte“, sagt Stefan, egal ob beruflich, persönlich oder gesellschaftlich. Und die Betonung liegt auf jeder, denn Fifteen Seconds zeigt sich stolz als interdisziplinäres Format. Leidenschaft und Neugierde der Teilnehmer:innen seien das, was im Vordergrund steht; nicht Alter, Berufswahl oder Aussehen. Fifteen Seconds‘ Veranstaltungen sind daher von Natur aus inklusiv gestaltet und dennoch von einem gewissen Hauch an Exklusivität geprägt, der schwer nachzuahmen ist. „Wir haben ja de facto nicht das Rad erfunden, wir haben es nur neu designed“ – mit einer unglaublichen Liebe zum Detail soll Fifteen Seconds Erlebnisse schaffen, die es Besucher:innen ermöglichen abzuschalten, in neue Welten einzutauchen und sich inspirieren zu lassen.
Graz > Wien
Der Erfolg dieses Konzeptes ist für Stefan etwas, das sich Co-Founder Thiemo und er hart erkämpfen mussten, aber auch etwas das überwiegend auf die Authentizität und die Leidenschaft zurückzuführen ist, die das gesamte Team an den Tag legt. Es sei v.a. wichtig sich selbst treu zu bleiben, sein Ding durchzuziehen und die eigene Persönlichkeit in das was man tut mit einzubringen. Daher bleibt Graz auch weiterhin Hauptbühne des Fifteen Seconds Festivals und darum ruft Stefan auch mal hunderte Gäste persönlich an, wenn es um Pandemie-bedingte Ticketrückerstattungen geht.
Und dann kam COVID
Gerade als das Unternehmen drauf und dran war sein wirtschaftlich erfolgreichstes Geschäftsjahr hinzulegen, begann unglücklicherweise eine mysteriöse Lungenkrankheit aus Wuhan die ganze Welt heimzusuchen. Für Stefan und sein Team war daher recht schnell klar, dass ihre Events im Jahr 2020 nicht mehr stattfinden könnten. Für ein aufstrebendes Unternehmen ein absolutes Horrorszenario. Und dennoch, trotz aller Belastungen des vergangenen Jahres, kommt man beim Zuhören nicht umhin, Stefans lösungsorientierte, machen-statt-jammern Einstellung zu bemerken: „Für mich hat am Ende des Tages, wenn man das sagen darf, COVID, unter Anführungszeichen, auch etwas Positives gehabt. Wenn man anfängt Dinge […] zu hinterfragen und grundsätzlich ein positiver und leidenschaftlicher und arbeitswilliger Mensch ist, dann kann man ja aus den schlimmsten Situationen heraus auch wahnsinnig Positives spinnen und ein Unternehmen weiterentwickeln.“
Bis uns schlechte Internetverbindungen nicht mehr scheiden
Zeitgemäße Events zu veranstalten, bedeute für den Augenblick die aufzubrechen und an unterschiedlichen Locations (bestmöglich Openair) stattfinden zu lassen. Für die Zukunft aber sagt Stefan voraus, dass wir durchaus wieder zu physischen Veranstaltungen zurückkehren werden – bestimmte Dinge könne man einfach nicht über Webcams vermitteln. Trotzdem werde auch ein gewisser Anteil unserer digitalen Ansätze erhalten bleiben, v.a. wenn es darum geht vermehrt auf Nachhaltigkeit zu setzen. „Ich versuche mit Fifteen Seconds und auch privat und mit der Familie […], dass sich die Welt ein Stück weit in ihrem gesellschaftlichen Miteinander wieder zu einem besseren Ort entwickelt. Zu einem Ort, in dem man sich wieder mehr wertschätzt, in dem man respektvoller miteinander umgeht, in dem Wirtschaft wieder ein Stück weit nach hinten rückt und die Personen in den Vordergrund rücken. Und man sich mehr über Dinge Gedanken macht […] die dann auch den Generationen nach uns […] eine gute Welt ermöglicht.“
Autorin: Lena Silberbauer